Montag, 6. Mai 2019

Der G90 wird abgerüstet

Hoffentlich treibt es den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Edemissen nicht die Tränen in die Augen, wenn sie zufälligerweise die Verwandlung von ihrem ehemaligen TLF 8/18 mitverfolgen.

Wir möchten uns an dieser Stelle aber bei Euch für die vortreffliche Pflege des Fahrzeugs bedanken und planen noch viele Jahre zusammen mit ihm zu reisen. Bleibt am Ball!

Was haben wir also in welcher Reihenfolge vor?

  • Entfernung vom feuerwehrtechnischen Aufbau
  • Durchsicht vom Fahrzeug in einer MAN Werkstatt
  • Modifikationen am Fahrwerk
  • Bau eines Zwischenrahmens
  • Bau eines Koffers
  • Lackierung von Fahrgestell und Koffer
  • Möbel im Koffer
  • Elektrik und Technik im Koffer

Fahrgestell


Eine mögliche Idee zur Weiterverwendung vom vorhandenen Aufbau haben wir verworfen. Es gibt aber im Netz ein paar Beispiele, wie der Aufbau aufgestockt wurde und der Charakter der Fahrzeugs beibehalten wurde. Wir haben uns dann doch für den Abbau entschieden.

Dankenswerterweise durften wir den G90 auf dem Mitarbeiterparkplatz von Silvias Arbeitgeber abstellen. Dann haben wir in Eigenarbeit, mit Hilfe der Kollegen, den Ziegler Aufbau entkernt. Das zog sich länger hin als ursprünglich geplant und war zum Teil körperlich auch sehr anstrengend. Als PKW Fahrer habe ich die LKW Massen Am Anfang doch unterschätzt.

Beispiel: Die 5 Aluminium Rolltore haben zusammen 148 kg auf die Waage gebracht.

Zwischen Vorher und Nachher liegen ein paar Monate und jede Menge tatkräftige Unterstützung:



Nachdem wir also alle möglichen Kleinteile ausgebaut hatten, ging es den größer Dingen an den Kragen. Die Welle vom Nebenantrieb zur im Heck eingebauten Feuerlöschpumpe war relativ schnell entfernt und auch die Feuerlöschpumpe selbst. Die Haspel mit der Schnellangriffseinrichtung ließ sich auch ganz gut entfernen, aber was sollten wir mit dem Schlauch anfangen?

Der Wassertank von 1.800 l Kapazität stellte dann die erste große Herausforderung dar und der Plan, diesen nach hinten herauszuziehen, ließ sich leider nicht umsetzen. Dann blieb nur die Möglichkeit das Dach entsprechend groß aufzuschneiden und den Tank nach oben aus dem Ausbau heraus zu ziehen. Solche Dimensionen waren für uns zuviel und Silvias Kollegen haben mit viel Sachverstand, Können und dem entsprechenden Gerät geholfen. Und Spaß hatten sie auch dabei. DANKE!



Um den restlichen Rahmen vom Fahrgestell zu trennen haben wir uns um die Kabel gekümmert und die entsprechenden Schraubverbindungen entfernt.

Was uns dann allerdings sehr gestört hat war die Tatsache, dass das Verteilergetriebe am Ziegler Zwischenrahmen aufgehangen war und nicht am Fahrgestell selbst. Somit mußten wir ein Stück vom Zwischenrahmen durchflexen damit die Traverse mit der VTG Halterung stehen bleibt. Hoffentlich bekommt der Rahmenbauer das Problem gelöst.


Zwei weitere Ärgernisse gehörten zu dem Druckluftkreislauf und waren für den feuerwehrtechnischen Aufbau notwendig, aber nicht für das Fahrgestell als solches. Also eine Aufgabe für die MAN Werkstatt zu einem späteren Zeitpunkt.



Nachdem alle Verbindungen zwischen Fahrgestell und Ziegler Aufbau gekappt waren, durften wir erneut auf die Kollegen zählen und ich habe meine Muskelkraft so gut es geht mit eingebracht. Ein paar hundert kg Metall haben den Weg zum Entsorger gefunden.



Wir waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden und einen großen Schritt weiter. 3 Dinge machten uns allerdings Sorgen:

  • Wie bekommen wir eine Halterung für das VTG?
  • Ist die rechteckige Wellendurchführung am Ende vom Fahrgestell einem neuen Zwischenrahmen im Weg?
  • Wie bekommen wir einen Durchgang vom Koffer in die Kabine an diesem Luftfilter vorbei?

Aber um den G90 vom Parkplatz auf die Straße zu bekommen, kümmerten wir uns erst einmal um die Kleinigkeiten wie

  • funktionierende Lichtanlage hinten
  • Kotflügel mit Halterung für die hinteren Räder

Die Kabelführung mit den Kabelfarben hatte ich vor dem Abbau der Rücklichter dokumentiert und es hat mir beim Zusammenbau des Ganzen gut geholfen. Was mich beeindruckt hat war die Tatsache, dass in den Rücklichtern für fast alle Positionen die gleichen Leuchtmittel verbaut waren. Also schnell ein 10er Pack bestellt und die Birnen erneuert.



Die Rücklichter mit Nummernschild und -beleuchtung haben dann ihren vorübergehenden Platz an einer Holzbalkenkonstruktion gefunden und die schwarzen Kunststoffkotflügel mit den zugehörigen Halterungen wurden auf die zukünftige Reifengröße abgestimmt.


Dann ging es zum MAN Truck & Bus Service nach Neuss zwecks technischer Durchsicht und Problembeseitigung.


MAN Truck & Bus Service Neuss


Die Damen und Herren vom Neusser MAN Service haben uns schwer beeindruckt und überaus freundlich empfangen. Bereits nach dem zweiten Besuch wurden wir erkannt als Diejenigen mit dem G90 "Schätzchen". Soviel Euphorie und Begeisterung für den G90 kennen wir ja von uns selbst, aber hätten bei MAN nicht direkt damit gerechnet.

Es gingen ein paar Wochen und Monate ins Land und der G90 stand warm und geschützt in der Halle. Ihm wurde ein sehr guter Zustand attestiert und die Problemzonen zurückgebaut. Auf unseren Wunsch wurde der Dieselfilter am Motor gewechselt, da wir ihn einfach nicht losbekommen haben.
Als einziges Ersatzteil mußte dem G90 eine neue Frostschutzpumpe für die Druckluftanlage spendiert werden.


Lediglich die HU konnte der TÜV nicht durchführen, da der G90 jetzt kein LKW geschlossen mehr war. Das holen wir dann nach, sobald Zwischenrahmen und Koffer auf dem Fahrzeug sind.


Wir können den MAN Service in Neuss nur empfehlen.


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