Donnerstag, 19. August 2021

Die Deutsche Alpenstraße

Nach einem Jahr Reiseabstinenz geht es wieder los. In den vergangenen 12 Monaten ist viel passiert. Für Andrea und mich wird es der erste gemeinsame, längere Urlaub werden. Dazu haben wir im MAN einiges verändert und er ist wohnlicher geworden.

Wir haben einen neuen Bodenbelag verlegt, ein Küchen- und Badezimmerregal angebracht, Spiegel angeklebt, Gardinen genäht, einen Sonnenschutz an die Dachluken angebracht und eine Makrolonscheibe in die WC-Tür eingelassen, damit dort Tageslicht einfällt.






Im Führerhaus ist mit einem Thermometer und einer Uhr digitale Technik eingezogen, die scharfen Blechkanten wurden mit einem Kantenschutz entschärft, der Durchgang gedämmt, eine Staukiste verbaut und etwas Teppich verlegt.

Mit Corona, Inzidenzen und Quarantäne konfrontiert entscheiden wir uns für einen Urlaub im eigenen Land und machen uns aus dem Oberbergischen Kreis Richtung Süddeutschland auf. Wir wollen entlang der Deutschen Alpenstraße fahren, die von Lindau am Bodensee bis nach Schönau am Königsee führt. Die Routenkarte und das Tourbuch Deutsche Alpenstraße sind rechtzeitig per Post angekommen und werden uns sicherlich auf die interessanten Stellen rechts und links der Straße hinweisen. Dazu kommen die eigenen Erfahrungen aus früheren Urlauben in dieser Gegend.


Tag 1

Es dauert doch etwas länger, bis wir los kommen. Das erste Tagesziel liegt nach, besuchen wir doch eine Verwandte von Andrea im Windecker Ländchen. Wir haben uns zum Abendessen in Elmores Biergarten & Lounge in Schladern verabredet. Was für ein coole Industrielokation. Der eigentliche Parkplatz ist voll, aber etwas weiter die Straße runter und dann rechts rein finden wir einen Stellplatz für den MAN.






Die Getränke kommen von der Bar, die Pizza aus dem Steinofen von einem Pizzaanhänger. Echt lecker.

Der Stellplatz für die Nacht befindet sich auf einem Privatgrundstück, mitten im Grünen.


Tag 2

Wir sind zeitig auf und genießen zusammen noch ein kleines Frühstück. Um 15:00 sind wir im Kinzigtal verabredet. Wir planen 5 Stunden Fahrt ein, da die A5 sehr stauanfällig ist. Bevor wir uns auf die A3 einfädeln, mache ich den Dieseltank voll. 1,329 €/L Diesel ist das Günstigste, was uns an diesem Morgen begegnet ist. Der nächste Tankstopp ist erst wieder in Österreich geplant. Dort soll der Diesel preiswerter sein.

Die A3 ist an diesem Morgen in Fahrtrichtung Süden nicht besonders voll und wir kommen gut voran. Die Sonne, die durch die ungedämmte und -getönte Glasscheibe fällt, erwärmt das Führerhaus ganz ordentlich. Für zukünftige Urlaubsfahrten wollen wir uns um eine getönte Frontscheibe kümmern.

Die Fahrt über die A3 und der anschließende Wechsel auf die A67 verläuft problemlos. Auch auf dem Anfangsstück der A5 läuft es gut, bis Google Maps hinter Karlsruhe eine Verzögerung von 22 Minuten anzeigt. Der digitale Verkehrsempfänger vom Garmin hat diesen Stau nicht gemeldet.

Wir verlassen die A5 bei Ettlingen und folgen, nach einer kurzen Mittagspause, der B3/L607 Richtung Süden. Bei Rauental schwingen wir uns wieder auf die A5, da es ab hier keinen Stau mehr gibt. Von hier ab sind es nur noch knapp 75 km bis Biberach im Kinzigtal, wo wir von Martina und Benny erwartet werden.

Über die schön bepflanzte Brücke fahren wir über die Kinzig und dürfen es uns auf dem Vorplatz vom Nachbarn einrichten. Wir sind froh, endlich angekommen zu sein und genießen Kaffee und Kuchen im Schatten auf der Terrasse.





Nach der Verschnaufpause wollen wir uns bei einem örtlichen Spaziergang etwas bewegen. Es geht vorbei an einer Wasserquelle hinauf zur Konrads-Kapelle. Oben angekommen, genießen wir die Aussicht in das Kinzigtal.






Wir wandern in einem großen Bogen im Uhrzeigersinn, zurück zu unserem Ausgangspunkt.








Den Abend verbringen wir gemeinsam mit einem leckeren Abendessen vom Grill und an der Feuerschale. Bevor wir nach Mitternacht in den MAN verschwinden, nehmen wir das Angebot einer erfrischenden Dusche dankbar an. Danke für den schönen Tag mit Euch.


Tag 3

Im Prinzip wollten wir ausschlafen, doch die 1/4, 2/4, 3/4 und vollen Schläge der Turmuhr lassen uns nicht so richtig in den Tiefschlaf kommen. Gegen 10:00 sitzen wir beim Frühstück zusammen und schmieden Pläne für den Tag.

Zuerst steht ein Stadtbummel in nahem Gengenbach auf dem Programm. Schöne Fachwerkhäuser und ein Blumenmeer sind das Aushängeschild der ehemaligen Reichsstadt.













An die Stadtkirche Sankt Marien grenzt ein Kräutergarten an.






Im Prälatenturm ist der Stadtschreiber zu Hause. Was für ein Ort der Inspiration.



Nach dem Stadtbummel wollen wir wieder hinaus in die Natur. Alle zusammen fahren wir mit dem Landyschoner zu einem Wanderparkplatz und von dort geht es über "Auf der Eck" in einem großen Bogen durch den Wald und über Wiesen. Im Gegensatz zum Oberbergischen Kreis sind hier die Wälder in Ordnung. Wir genießen den Weitblick bis in die Vogesen und die wärmenden Strahlen der Sonne. Einfach auf der Wiese unterm Baum abhängen und auf einer Bank ein Picknick machen.

Am Abend werden wir kulinarisch erneut verwöhnt und lassen den Tag auf der Terrasse ausklingen. Im Dorf hat eine Hochzeitsgesellschaft bis um 02:00 Glück mit dem Wetter, dann setzt der Regen ein und die Musik verstummt.


Tag 4

Als wir nach dem Spätstück aufbrechen, ist es etwas regnerisch. Wir wollen ins nahe Triberg und uns dort die Wasserfälle ansehen. Als Ausgangspunkt wählen wir den Parkplatz Scheffelplatz, der oberhalb der Wasserfälle liegt. Somit entgehen wir dem touristischen Trubel und der Enge unten in der Stadt.

Nach wenigen Metern zu Fuß erreichen wir eines der Kassenhäuschen, wo wir unseren Obolus entrichten. Kontaktloses Bezahlen ist hier leider fehl am Platz, eben doch typisch Deutschland.




Auf dem Rundwanderweg abseits der kinderwagentauglichen Pfade, begegnen wir nur sehr wenigen Wanderern.

Nach einem kurzen Verpflegungsstopp geht es weiter Richtung Freiburg. Wir verabreden uns mit einer Verwandten von Andrea, die sich riesig über den Überraschungsbesuch freut. Um am Abend ein Restaurant aufsuchen zu können, machen wir noch einen Corona Schnelltest. Die Informationen im Internet zu den geöffneten Teststationen sind widersprüchlich, doch die Einheimischen wissen Bescheid und verweisen uns an das Testcenter am (Bus-)Bahnhof. Die Suche nach einem Parkplatz ist nicht ganz leicht. Als wir einen Parkplatz gefunden haben sind wir sehr überrascht, mitten vor dem Testcenter zu stehen. Manchmal darf MAN auch Glück haben.

Die Negativ Testergebnisse bekommen wir per Email zugestellt, benötigen sie am Abend im Sonners Heinehof in St. Ulrich allerdings gar nicht. Das Wildschwein mit hausgemachten Spätzle von der Tageskarte klingt so verlockend, dass kein anderes Gericht von der Speisekarte eine Chance hat.

Auf der Rückfahrt nach Freiburg erkunden wir mit dem PKW ein paar Stellplätze für die Nacht und entscheiden uns dann für den Parkplatz vor dem Bürgerbad in Merzhausen.


Tag 5

Zum Frühstück geht es wieder ein Stück hinein nach Freiburg, da wir unbedingt wieder kommen sollten. Ein kleiner Spaziergang durch die nahen Weinberge rundet den Vormittag ab.



Den Besuch von Freiburg verschieben wir und wollen beide lieber hinaus aufs Land. Staufen im Breisgau ist unser nächstes Ziel und der zentrumsnahe, kostenlose Parkplatz "Am Schießrain" ist schnell gefunden.

Hebungsrisse haben Staufen "berühmt" werden lassen und an vielen historischen Gebäuden sind die Schäden der Geothermiebohrung zu erkennen.










Das uns empfohlene Café Decker hat heute wegen Ruhetag leider geschlossen. Als Trostplästerchen besuchen wir in der Alfred Schladerer Hausbrennerei und erwerben ein Obstwässerchen.

Nach so viel guter Verpflegung ist es an der Zeit, sich die extra Pfunde abzuwandern. Wir haben uns dazu eine Wanderung an der Wutachschlucht ausgesucht und fahren zur Drei-Schluchten-Halle nach Bachheim. Auf dem dortigen Parkplatz übernachten wir und stimmen uns am Abend mit einem kleinen 2 km Spaziergang ein.





Tag 6

... folgt ...