Mittwoch, 4. Juli 2018

Innenausbau 2.1

Um das Reisen im Landy in Zukunft noch angenehmer zu machen wird etwas mehr Raum benötigt. Zum Einen stört die mobile Küchenkiste im Fußbereich, zum Anderen wird durch die Rücksitzbank wertvoller Platz verschwendet.

Also fliegt in einem ersten Schritt die Rücksitzbank komplett raus. Das geht sehr fix, da beim TD4 nur 6 Schrauben zu lösen sind. Die Schrauben verschwinden mit einer Unterlegscheibe und Dichtung versehen danach wieder in ihren Löchern. Somit sollte kein Wasser an diesen Stellen eindringen.

Wegen der fehlenden Sitzbank ist es nun möglich, die Küchenkiste weiter in das Fahrzeuginnere zu schieben und damit gewinne ich etwas mehr Platz. Auch kann ich nun die beiden rechten Schrankklappen modifizieren, weil durch die fehlende Rückenlehne keine Aussparung mehr nötig ist.

Und dann geht es erneut zu Hubert von Landy-Ausbau, um meine Pläne mit ihm zu besprechen. Was soll es also werden?

  • der neu gewonnene Freiraum soll durch eine zusätzliche Bodenplatte abgedeckt und nutzbar gemacht werden
  • die mobile Küchenkiste soll weg und in der Mitte durch einen Küchenschrank ersetzt werden
  • eine flaches Schrankmodul auf der rechten Seite soll im Inneren die Luftstandheizung und oben drauf die Kompressorkühlbox aufnehmen

Ich nehme meine mobile Küchenkiste mit allem Equipment und die Standheizung mit zu Hubert und vor Ort besprechen und planen wir die Sache. Hubert hat wieder tolle Ideen, wie wir den Zugang zur Standheizung zwecks eventueller Servicearbeiten leicht gewähren können. Auch bei der Planung vom Küchenschrank hat er DEN Einfall, wie er meinen Anforderungen gerecht werden kann. Von seiner Idee zur Integration der Heizschläuche und einem Rotwein-Flaschenfach bin ich schwer begeistert.

Nachdem Hubert  Maß genommen hat, schwinge ich mich auf die Autobahn und verheize (das ist allerdings eine ganz andere Geschichte) meinen Turbolader.

Während Hubert Zeit hat seine Pläne umzusetzen, habe ich ein paar Hausaufgaben zu erledigen:
  1. die Aufnahme der Rücksitzbank ist zu entfernen
  2. der alte Teppich und der Teppichkleber sind zu entfernen (oh nein, nicht schon wieder)
  3. die Blechfalze sind mit Owatrol Öl zu behandeln
  4. etwaige rostige Schrauben sind zu ersetzen
  5. die Isolation auf dem Boden aufzubringen
  6. mir Gedanken zu den Gummifußmatten in der 2. Sitzreihe zu machen, da dort drunter gerne Wasser steht
  7. was mach ich mit den Auflagenwinkeln der Rücksitzbank? Rein oder raus?
  8. das Möbelöl von Livos bestellen
Im Moment sieht das Ganze im Landy so aus:


Dann erreichen mich die ersten Bilder aus der Werkstatt und die sehen sehr vielversprechend aus.





Da Hubert so fleißig ist muss ich mich auch sputen. Der letzte Rest vom Teppich in der 2. Sitzreihe fliegt raus. Die Reste vom doppelseitigen Klebeband entferne ich mit WD-40 und Bremsenreiniger. Rostige Stellen werden entfernt und mit Owatrol Öl behandelt. Angegammelte Schrauben werden durch neue ersetzt. Schrauben-Jansen in Neuss erweist sich mal wieder als erfahrener Lieferant.

Hubert meldet sich plötzlich mit einer sehr guten Nachricht. Der erweiterte Ausbau ist abholbereit und so mache ich mich mit Dirk auf den Weg zur Anprobe.

Mit gewohnt handwerklicher Manier setz Hubert die Bodenplatte ein und muss wegen der vorhandenen Isolierung noch ein wenig Material abfräsen. Dann werden die Löcher für die Befestigungsbolzen gebohrt. Die neuen Schränke passen sehr genau und sehen prima aus.



Nach einer knappen Stunde machen wir uns auf den Heimweg. Hubert gibt uns Schrauben und Winkel zur Befestigung der Schränke untereinander und mit der Bodenplatte mit.

Zu Hause werden die Möbel fein säuberlich zerlegt und mit dem KUNOS Möbelöl Nr. 245 (seidenglänzend) behandelt. Dirk stellt mir dafür einen Großteil seiner Garage zur Verfügung.



Die Position der Planar 2D Standheizung spiele ich mit Dirk mehrfach durch, nachdem wir seine Standheizung in den TD5 eingebaut haben. Den ursprünglichen Plan, diese in dem Schrankmodul zu installieren, verwerfen wir. Schlussendlich kommt sie auf das Bodenblech der 2. Sitzreihe. Dort ist der Zugang von unten hervorragend und der Verlauf der Abgas- und Frischluftrohre sehr schön zu realisieren. Mit einem L-Winkel aus Holz wird die Standheizung vor dem restlichen Gepäck unterhalb der Bodenplatte geschützt und der übrige Bodenbereich wird mit dem gleichen Isolationsmaterial wie im Heck ausgekleidet.


Die Anschlüsse für Frischluft, Abluft und Diesel gehen unter der Standheizung direkt durch die Aluminiumbodenplatte. Mit dem Anschluss der Batteriespannung und der Stromzuführung für die Dosierpumpe wird ebenso verfahren. Die Führung der Kabel unter dem Fahrzeug erfolgt in geschützten Bereichen, wo bereits weitere Kabel zum Batteriefach führen. Kabeltüllen von HERTH+BUS schützen und dichten die Durchführungen durch die Bleche der mit Wellrohr ummantelten Kabel.

Die Warmluft wird mittels 60 mm Warmluftrohr durch die Bodenplatte und weiter durch einen Heizungskanal in der Küchenkiste direkt zum drehbaren Ausströmer nach hinten geleitet. Das Warmluftrohr ist so flexibel, dass ich auf Winkelstücke komplett verzichten kann. Dank der super Werkstattausrüstung von Dirk sieht die Holzarbeit entsprechend professionell aus.

Das Planar Bedienelement OLED PU-27 wird hinter der C-Säule und unterhalb des Schiebefensters auf der rechten Seite festgeklebt. Der Anschluss der Fernbedienung PU-25 an Modem-Steuerleitung und Stromversorgung ist auch schnell realisiert und die Fernbedienung ermöglicht uns eine komfortable Bedienung der Standheizung aus der oberen Schlafetage. Damit die Kabel nicht klappern und scheuern werden sie mit Kabelbindern miteinander fixiert und mit einer Lage Dämmmaterial unterfüttert. Das L-Stück wir oben und unten mit Würth Dichtband gegen Verrutschen gesichert und durch den Andruck der Bodenplatte fixiert.


Die Kühlbox soll wieder an den Haltegriffen durch Spanngurte fixiert werden. Somit lässt sich der Deckel jederzeit öffnen. Alles in allem sieht das Ergebnis wirklich gelungen aus und ich bin mit Hubert's, Dirk's und meiner Arbeit sehr zufrieden.

Vorher:



Nachher:



In 2 Wochen werden der erweiterte Innenausbau und die Standheizung auf Island erprobt.

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