Montag, 8. Februar 2016

Ancampen 2016 - Wanderung im Hohen Venn

Es ist mal wieder Karneval im Rheinland und Zeit für eine kleine Flucht. Die Wettervorhersage sieht nicht sehr prickelnd aus und so entscheiden wir uns gegen einen Ausflug an die Nordsee und wählen lieber ein Unterfahren der Sturm- und Regenfront und fahren  Richtung Westen. Das Wanderziel ist das Hohe Venn in Belgien. Eine wunderschöne Hochmoorlandschaft, in der bis 2012 vielfältige Renaturierungsmaßnahmen getroffen wurden. Ganz charakteristisch für die Wanderwege in der Moorlandschaft sind die Holzstege, die erst eine Durchquerung der Moore ermöglichen.

Bevor wir das Hohe Venn ansteuern, sichern wir uns unseren Campingplatz Zum Jone Bur für die Nacht in Imgenbroich. Jetzt im Winter sind die Öffnungszeiten der Rezeption etwas reduziert und wir wollen niemanden zu nächtlicher Stunde rausklingeln. So haben wir die freie Stellplatzwahl und bekommen den Code für die Schranke. Zwei Duschmünzen für je 1 € ersteigern wir direkt mit.

Dann geht es auf kleinen Nebenstraßen über Elsenborn nach Signal der Botrange, wo heute wenig los ist. Mit 694 m ist dies der höchste Punkt Belgiens und um noch einen drauf zu legen, gibt es ein kleines Monument zu erklimmen und Mann/Frau knackt die 700 m Marke.


Wir überqueren die Landstraße, landen direkt im Moor und folgen den Wanderwegen in einer großen Runde entgegen dem Uhrzeigersinn. 8,5 km in 3,5 Stunden. Track bei WikiLoc: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=12292415















Nach der Wanderung weichen wir zwei Karnevalsumzügen aus: Eupen und Raeren. Mal ganz ohne Navi und nur mit Karte und offenen Augen unterwegs entdecken wir kleine Straßen und Feldwege und enden daher mitten im Wald im Nichts, genauer gesagt auf einem Fahrradweg.


Das Abendessen soll typisch Belgisch sein und in Kettenis lockt die Kartoffelkiste. Beim Bestellen muss ich mich zusammenreißen um nicht Pommes zu bestellen. Die fritierten Kartoffelstangen sind hier Fritten und so mach Pommes bestellender Gast hat schon ewig auf die Erfüllung seiner kulinarischen Träume gewartet.

Wir bestellen Frikandelwurst Spezial mit Fritten mittlere Größe; an XL und Groß bin ich bei der letzten Wanderung fast gescheitert. Dazu Majonaise und eine leckere französische Variante aus gesättigten Fettsäuren, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und einfach ungesättigten Fettsäuren bekannt unter dem Namen "Sauce Tartare".


Nach dem Essen geht es über die Landstraße N67 von Eupen nach Monschau. Die "Fahrwerks-Teststrecke" ist schnurgerade und im Lichtkegel der Scheinwerfer sehen die eng stehenden Baumreihen etwas unheimlich aus. Beim Fahren sind wir auf der Hut, könnte doch plötzlich Wild die Fahrbahn kreuzen.

Wir erreichen den Campingplatz und zum Glück wird uns die Schranke aus der Ferne geöffnet. Das Zahlenfeld befindet sich aus Fahrersicht auf den 255er Walzen quasi im Keller und ist durch das Fenster nicht zu erreichen.

Die Stellplätze um die Nr. 10 herum stehen im Wasser und wir suchen uns eine ebene, windgeschützte Stelle. Der angekündigte Sturm naht heran und trotz Windschutz pfeift es durch die Ritzen. Defender eben. Bei wolkenlosem Himmel sehen wir unendlich viele Sterne. In der Nacht schüttet es ganz ordentlich und auch der Wind zerrt am Landy. Aber im Alkoven rappelt es nicht so wie im Dachzelt bei solch einem Sturm.


Am Morgen regnet es immer noch und vor dem Aufstehen wird mit der Standheizung erst einmal für angenehme Innenraumtemperaturen gesorgt. Draußen sind es nur 4 Grad.

Bei Bäcker Leo gibt es für 3,75 € ein kleines, leckeres Frühstück. Dann lockt noch die Senfmühle in Monschau die Vorräte aufzufüllen (Senf, Honig, Eifel Whisky), bevor wir über die Landstraßen nach Hause cruisen. Den ganzen Rückweg über ist es sonnig und die tiefstehende Wintersonne zaubert ein schönes Licht auf die Landschaft und lädt uns noch zu einer Foto- und Verpflegungspause ein.



Am Abend probieren wir den Eifel Whisky. Hmm, lecker!

2 Tage entspannen - wir kommen wieder (und nicht nur, weil wir die Duschmünzen noch haben)!

1 Kommentar: